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In der Welt der digitalen Produktentwicklung gibt es oft Verwechslungen zwischen User Experience (UX) Design und User Interface (UI) Design. Beide Konzepte sind wichtig, um erfolgreiche Produkte zu gestalten, aber sie haben unterschiedliche Schwerpunkte und Ziele. In diesem Blogbeitrag erfährst du leicht verständlich die Unterschiede, Schwerpunkte und Ziele von User Experience Design und User Interface Design.
“I'm a user experience designer. I design Websites. I design Apps. They have no clue what they're doing and they think the experience is that simple device. No! Its everything: It's the way you experience the world.”
Don Norman, Gründer Nielsen Norman Group, Author von The Design of Everyday Things.
Viele Definitionen von UX-Design und UI-Design sind falsch oder zumindest unvollständig. Häufig werden die beiden Begriffe als Synonym oder Gegensätze verwendet, obwohl sie im Kern etwas anderes bedeuten und unterschiedliche Ziele verfolgen. Eine korrekte Definition von Don Norman (einem der prägendsten Experten in diesem Bereich) findest du hier.
Als User Experience beschreibt man das Gesamterlebnis welches Nutzer:innen vor, während und nach einer Interaktion mit einem Produkt oder einer Dienstleistung haben. Es geht insbesondere darum, welche Gefühle und Emotionen in diesem Prozess ausgelöst werden. Demnach beschäftigt sich die Tätigkeit des User Experience Design mit der aktiven Gestaltung dieses Gesamterlebnisses.
User Interface Design hingegen konzentriert sich ausschließlich auf die Gestaltung von (digitalen) Benutzeroberflächen. Also den Eingabemasken oder Interaktion-Elementen von beispielsweise Softwareanwendungen oder Mobile Apps. Bei der Entwicklung von Applikationen, Websites oder Software ist mit User Interface Design die Gestaltung des visuellen Erscheinungsbilds, die Funktionalität der Schaltflächen, Menüs und anderer Elemente gemeint. Es geht darum, wie sich ein Nutzer auf der Seite zurechtfindet und wie einfach es für ihn ist, bestimmte Aktionen auszuführen.
Eine klare Trennung zwischen UX-Design und UI-Design ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Ziele beider Disziplinen optimal erreicht werden können. Die Verwechslung von UX und UI ist weiterverbreitet und kann auf zwei Gründe zurückgeführt werden. Zum einen werden die Begriffe oft gleichgesetzt, zum anderen werden die Aufgabenbereiche, die mit den Themen einhergehen, falsch zugeordnet. Gegen vieler Annahmen ist beispielsweise User Interface Design nur einer von vielen Einflussfaktoren auf die User Expereince und nicht die User Experience selbst. Um ein klareres Bild der beiden Begriff zu erhalten, werden im folgenden Abschnitt sowohl die Ziele als auch die Definitionen der beiden Begriffe noch einmal genauer erklärt.
Ein Hauptziel von User Experience Design ist es, die Bedürfnisse und Erwartungen von Nutzer:innen zu erfüllen. Gutes User Experience Design geht jedoch weit darüber hinaus, Kund:innen nur das zu geben, was sie initial von einem Produkt oder einer Funktion erwartet haben. Das Erschaffen einer radikalen Einfachheit und Eleganz, sowie das Erzeugen von positiven Emotionen vor, während und nach der Nutzung eines Produkts ist das, was gute UX wirklich ausmacht und Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschafft. Denn eine gute User Experience kann dazu führen, dass Nutzer:innen länger auf einer Website bleiben oder eine App häufiger verwenden als andere. Digital-Unternehmen profitieren somit von einer höheren Kundenbindung (CLTV - Customer Lifetime Value) und geringeren Kundenakquisitionskosten (CAC - Customer Akquisition Cost). Um eine hochwertige User Experience zu erreichen, müssen die Leistungen verschiedener Disziplinen wie Technologie, Marketing und Produktdesign nahtlos zusammengeführt werden. Aber auch außerhalb der digital Branche haben unterschiedliche Disziplinen massiven Einfluss auf die User Experience eines Produkts. So beeinflusst nicht nur ein Produkt selbst, sondern auch die Interaktion mit dem Kundenservice, die Musik im Retail oder auch die Präsentation eines Sales-Mitarbeiters die User Expereince einer Unternehmung.
Anders als UX Designer:innen fokussieren sich UI Designer:innen vor allem auf die Gestaltung der Benutzeroberflächen zwischen Mensch und Maschine. Hierbei stehen vor allem zwei Ziele im Fokus: Ästhetik und Usability. Die Nutzeroberfläche soll optisch ansprechend und gleichzeitig funktional sein und somit den Nutzer:innen ein intuitives aber auch spannendes Erlebnis bieten. Um diese Ziele zu erreichen, müssen Designer:innen eng mit Entwickler:innen und anderen Abteilungen zusammenarbeiten und sich regelmäßig Feedback von Usern einholen, um ihr Design hinsichtlich dieser Faktoren zu optimieren.
User Experience (Nutzererfahrung) Design ist ein Teil des gesamten Designprozesses, der sich auf die Gestaltung von Produkten oder Dienstleistungen konzentriert, um eine optimale Benutzererfahrung zu erzielen. User Experience Designer arbeiten entgegen vieler Annahmen nicht ausschließlich an digitalen Produkten wie Apps, Websites oder Software. Denn auch physische Produkte und Dienstleistungen hinterlassen einen emotionalen Eindruck beim Nutzer. Die Definition von UX-Design bezieht sich also nicht nur auf die Ästhetik eines Produkts oder dessen Benutzerfreundlichkeit, sondern vielmehr darauf, wie es sich anfühlt. Es geht darum die Bedürfnisse von Nutzer und Nutzerinnen in den Fokus zu stellen und ein positives Erlebnis zu erschaffen.
Die iOS-Funktion zum Teilen des Wi-Fi-Passworts ist ein gutes Beispiel für eine benutzerorientiert User Experience Design. Die Funktion ist ein Beispiel dafür, wie durchdachtes Design eine mühsame Aufgabe - wie die manuelle Eingabe eines komplexen WLAN-Passworts - in ein nahtloses Erlebnis verwandeln kann. Ein Tippen und deine Freunde oder Gäste sind mit deinem Wlan verbunden.
Das User Interface (Benutzeroberfläche) Design beeinflusst zu einem essenziellen Teil die User Experience insbesondere von digitalen Produkten. Es umfasst die Gestaltung der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, also die visuelle und interaktive Komponente von digitalen Produkten. Ein gutes UI-Design sollte leicht zu erlernen, intuitiv zu nutzen und angenehm zu bedienen sein. Mithilfe unterschiedlichster User Interface Design Prinzipen sorgen Designer:innen für eine klare Struktur und führen User aktiv durch Prozesse innerhalb von Apps und Websites. Beispielsweise ist ein wichtiger Aspekt des UI-Designs die Konsistenz der Nutzeroberfläche. Das bedeutet, dass alle Elemente einer Seite oder Anwendung einheitlich gestaltet sind und sich an bestimmte Regeln halten. So kann der Nutzer schneller verstehen, wie er interagieren muss und wo er welche Funktionen findet.
Die Benutzeroberfläche von Uber ist ein Beispiel für sehr gutes User Interface Design. Angefangen bei der Priorisierung und Anordung der einzelnen Bereiche, über die Typografie bis hin zu den Texten innerhalb der Suchmaske. Uber schafft maximale Klarheit für den User und gibt ihm mit nur wenigen Hinweisen genau vor, was er innerhalb der Applikation erreichen kann.
Gutes User Experience Design zeichnet sich insbesondere dadurch aus, welche Emotionen ein Nutzer mit einem Produkt oder einer Dienstleistung verbindet. Wenn diese zu egal welchem Zeitpunkt positiv sind, haben die User Experience Designer:innen einen guten Job gemacht. Um dieses Ergebnis zu erzeugen, müssen im Rahmen eines User-Centered Designs Prozesses die Bedürfnisse, Ziele und Vorlieben von Usern analysiert, bewertet und in nützliche Insights umgewandelt werden. In diesem Prozess werden Methoden der Nutzerforschung, Prototyping, Testing und kontinuierliches User Feedback genutzt, um sicherzustellen, dass das Endprodukt nicht nur funktional, sondern auch angenehm zu nutzen ist. Ob ein Produkt eine gute oder schlechte User Experience hat, bewerten wir bei HelloDesign mit unseren UX-Analysen.
Ein gutes UI-Design geht weit über bloße Ästhetik hinaus und ist darauf ausgelegt, eine nahtlose Benutzererfahrung zu schaffen. Dabei ist es wichtig, eine Benutzeroberfläche zu entwickeln, die nicht nur ansprechend, sondern auch verständlich und benutzerfreundlich ist. Hierbei spielen klare Strukturen, eine korrekt priorisierte Anordnung der Inhalte sowie eine geschickte Platzierung von Navigations- und Steuerungselementen eine essenzielle Rolle. Um die intuitive Orientierung zu unterstützen, werden visuelle Elemente wie Farben und Symbole gezielt eingesetzt. Ein schnelles Feedback des Systems an den User ist ebenso von großer Bedeutung. Auch die Prinzipien der Barrierefreiheit dürfen dabei keinesfalls vernachlässigt werden. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass gutes UI-Design visuelle Anziehungskraft mit intuitiver Interaktion vereint.
Wie in diesem Artikel beschrieben, handelt es sich bei UX und UI um zwei unterschiedliche Felder, die aufgrund verschiedenster Faktoren stark miteinander verbunden sind. Vor allem aufgrund der ähnlichen Zielsetzung greifen die beiden Themen stark ineinander. So konzentriert sich UI-Design auf die visuelle und intuitive Gestaltung von Benutzeroberflächen, während UX-Design darauf abzielt, ein gesamtes positives Nutzererlebnis zu schaffen. Ein gutes User Interface kann somit maßgeblich zu einer besseren User Experience beitragen. Ist beispielsweise, das User Interface eines Onlineshops gut gestaltet, aber der Versandprozess sehr mühselig kann man davon ausgehen, das die User Experience des Nutzers negativ beinflusst ist. Demnach betrachtet User Interface Designer:innen nur einen von vielen Touchpoints, die ein Nutzer mit einem Produkt oder einem Unternehmen hat. User Experience Designer:innen hingegen, versuchen durch die Orchestrierung unterschiedlicher Disziplinen (User Interface Design, Packaging Design, Service Design, etc.) ein insgesamt gutes Nutzererlebnis zu erzeugen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass UX-Designer:innen und UI-Designer:innen eng zusammenarbeiten.
