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Behavioural Design AusbildungProjekteTeamBlogSag helloMit den Design Sprint Beispielen wollen wir dir zeigen, welche Herausforderungen wir gemeinsam mit unseren Partnern lösen konnten. Viel Spaß mit den Cases.
Digitale Produkte verhaltensorientiert und mit Blick auf die Nutzer und Nutzerinnen entwickeln und dabei Kosten und Entwicklungszeit sparen? Das geht. Mit einem Design Sprint. In nur vier Tagen entwickelt ein interdisziplinäres Design Sprint Team aus einem Decider (meist eine Führungskraft im Unternehmen), Experten aus z.B. Marketing, Sales oder IT & Entwicklung, Designern und einem Sprint Facilitator (Moderator) gemeinsam einen digitalen Prototypen, welcher direkt von echten Usern getestet wird.
Damit man sich die Design Sprint Methode besser vorstellen kann, haben wir drei unserer Projekte für dich zusammengefasst. Mit den Design Sprint Beispielen wollen wir dir zeigen, welche Herausforderungen wir gemeinsam mit unseren Partnern lösen konnten. Viel Spaß mit den Cases.
Design Sprints nutzen um Patienten, Pfleger*innen und Angehörige zu verbinden.
IntensivKontakt stellt sich der Herausforderung, dass die Kommunikation zu Patienten - vor allem auf Intensivstationen, gesteigert durch die Corona-Pandemie - erschwert ist. Überarbeitete Pfleger und Pflegerinnen werden häufig ungewollt zu WhatsApp-Spezialisten und “privaten” Ansprechpartnern für Angehörige. Die Sorge um Freunde und Familie in Not ist absolut berechtigt. Angehörige wollen wissen, wie es ihren Liebsten geht. Sie wollen verstehen, in welcher Lage sie sich befinden und dazu beitragen, dass sie schnell wieder gesund werden. Genau hier setzt IntensivKontakt an. Studien weisen darauf hin, dass das Konsumieren von vertrauten Videos, Fotos und Tönen vor allem bei schwerstkranken Patienten den Genesungsprozess beschleunigen kann. IntensivKontakt macht es Angehörigen mit einer Plattform möglich, Inhalte an einem zentralen Punkt mit ihren Liebsten zu teilen.
Können wir eine Plattform entwickeln, die es ermöglicht, Patienten und Patientinnen mit ihren Angehörige zu verbinden, ohne einen signifikanten Mehraufwand für das Pflegepersonal zu generieren?
Das interdisziplinäre Sprint Team bestand aus IntensivKontakt Gründer Niko Groth, den Strategieberaterinnen Julia Stolzenbach und Natalia Ermanis, Entwickler Alex Gutjahr sowie Sprint Moderator / UX Experte Fabrice Pöhlmann von HelloDesign. Zunächst einmal bestand die Aufgabe darin, ein Behavioural Statement zu formulieren. Hierbei wird das gewünschte Zielverhalten der unterschiedlichen Zielgruppen definiert. Auf Grund des verhaltenspsychologischen Fokus von HelloDesign ist diese spezielle Form der Zieldefinition etwas anders als im klassischen Design Sprint. Der Vorteil liegt darin, dass die Ziele der Plattform direkt an den Verhaltensmustern und Gewohnheiten der zukünftigen User ausgerichtet werden.
Als Nächstes haben wir die verschiedenen User Journeys der unterschiedlichen Zielgruppen identifiziert. In der Regel fokussiert man sich in einem Design Sprint auf eine konkrete Persona. In diesem speziellen Fall war jedoch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Touchpoints enorm wichtig. Mit Hilfe von sogenannten Lightning Demos (Praxisbeispielen von Referenzprodukten) haben wir im Sprint analysiert, welche gewohnten Muster und Templates wir nutzen könnten, um es Angehörigen so einfach wie möglich zu machen, Fotos und Videos an ihre Liebsten zu senden. Basierend auf diesen und weiteren Kreativitäts-Methoden ist in den folgenden drei Tagen ein erster Prototyp der Applikation entstanden, der am vierten Tag des Design Sprints direkt sowohl mit Angehörigen als auch echtem Pflegepersonal der Hamburger Uniklinik getestet wurde.
Neben einem grundsätzlich positiven Feedback und vielen kleinen Erkenntnissen fiel den Testern vor allem ein spezieller Bereich auf. Mit Hilfe der Software ist es möglich, dass Pfleger und Pflegerinnen die Reaktionen ihrer Patienten auf die angeschauten Fotos und Videos an die Angehörigen versenden. Im Sprint haben wir die Reaktionen für Pfleger und Angehörige identisch gestaltet. Nach dem Feedback des Krankenhauspersonals haben wir jedoch festgestellt, dass die von uns einfach gestalteten Reaktionen dem Anspruch medizinischer Begrifflichkeiten nicht gerecht werden. In einer anschließenden Iteration haben wir den Prototypen angepasst und ein Framework erstellt, in dem Pfleger medizinische Definitionen der Reaktionen ihrer Patienten auswählen können. Die Angehörigen bekamen jedoch nur simple Varianten, für mehr Klarheit, zugesendet.
Das Ergebnis des Design Sprints war sowohl ein High-Fidelity-Prototyp für die App der Angehörigen als auch eine Demo der iPad Anwendung für das Krankenhauspersonal und die Pflegekräfte.
"Nochmals vielen Dank, Fabrice, für deine unglaubliche Unterstützung. Es hat Spaß gemacht, mit dir zu arbeiten, und wir freuen uns darauf, unser System mit dir weiterzuentwickeln." Nikolas Groth, Gründer IntensivKontakt
Design Sprints nutzen um Familien schneller ins Eigenheim zu bringen
Die zunehmend höheren Immobilienpreise machen es jungen Familien immer schwerer, Eigentum zu erwerben. Wohntraum (eine Ausgründung der Bâloise Holding AG) hat sich dieser Herausforderung angenommen und möchte mit einem neuen Finanzierungsmodell Familien den Traum vom eigenen Haus erfüllen. Mit Hilfe von Co-Ownership werden Familien, Projektentwickler und Investoren zusammengebracht. Auf Grund dieser Konstellation ist es möglich, dass Familien mit so viel Eigenkapital, wie ihnen derzeit zur Verfügung steht, und einem monatlichen Nutzungsentgelt eine Immobilie nicht nur mieten, sondern zu Teilen kaufen und voll und ganz nutzen können. Die derzeitige Aufgabe von Wohntraum besteht darin, eine Plattform zu entwickeln, welche die drei Parteien bei diesem besonderen Finanzierungsmodell miteinander verbindet.
Können wir eine Plattform entwickeln, die die Suche, Vermittlung und Finanzierung von Immobilien zwischen Familien, Projektentwicklern und Investoren ermöglicht?
Im Sprint war relativ schnell klar, dass der Fokus bei der Entwicklung der Plattform initial klar auf den Anwendungsbereich der Familien fällt. Nur wenn diese die Idee verstehen und sich auf der Plattform sicher fühlen, kann die junge Unternehmung Erfolg haben. Aus diesem Grund haben wir im Sprint beim Mapping Fokus auf die gesamte User Journey der Familien gelegt. In diesem Sprint war auch wieder die Zusammenstellung des Design Sprint Teams enorm wichtig. Gerade am ersten Tag des Design Sprints, an dem die initialen Lösungen und Konzepte entstehen, vermischen sich Perspektiven von Fachexperten, UX Designern, Entwicklern und Gründern.
Wie in jedem Sprint haben wir auch bei diesem Projekt unseren Prototypen mit echten Nutzern und Nutzerinnen getestet. Nach vier User-Tests war jedoch relativ klar, worauf wir in der weiteren Entwicklung besonders Wert legen sollten. Da es sich bei dem Finanzierungsmodell Co-Ownership um ein in Deutschland nicht weit verbreitetes Modell handelt, hatten die User Probleme, dieses direkt zu verstehen. Für das Errechnen von Eigenkapital und Nutzungsentgelt haben wir im Sprint einen Rechner entwickelt. Dieser musste nach dem Sprint noch einmal neu durchdacht werden, da die verwendeten Wörter und Darstellungen für die meisten Nutzer:innen noch unklar war.
Trotz kleiner Macken konnten wir auch in diesem Sprint wieder einen interaktiven Protoypen entwickeln, der die Idee von Wohntraum klar vermittelt und grundsätzlich die Bedürfnisse der Zielgruppe erfüllt. Angeschlossen an den Sprint haben wir direkt mit unseren Partnern die Entwicklung des MVP mit Hilfe der Scrum-Methodik begonnen. Wohntraum.app ist seit dem 01.04. live. Der nächste Iteration Sprint ist für das 2. Quartal 2022 geplant.
Auf eine unnachahmlich angenehme und trotzdem fordernde Weise hat HelloDesign uns alles abverlangt, um einen kundenzentrierten Prototypen zu entwickeln. Vielen Dank dafür! Helge Baur, Manager Strategy & Sustainability, Bâloise Holding AG
Remote Design Sprints nutzen, um Unternehmen in Richtung Klimaneutralität zu begleiten
In Zeiten wie diesen ist das alleinige Kompensieren von CO2 nicht mehr ausreichend, um den Klimawandel im Zaum zu halten oder gar zu stoppen. Planted nimmt sich dieser Herausforderung an und ist auf der Suche nach einer Lösung, mit der Dienstleistungsunternehmen ihren CO2 Fußabdruck nicht nur neutralisieren, sondern klimapositiv optimieren können.
Können wir eine Anwendung (Plattform) entwickeln, die es Dienstleistungsunternehmen ermöglicht, den ökologischen Fußabdruck ihres Unternehmens zu reduzieren und bei ihren Mitarbeitern*innen ein ökologisch nachhaltiges Verhalten in Gang zu setzen und aufrecht zu erhalten, dieses zu messen und nach außen zu kommunizieren?
Auf Grund er enormen Komplexität dieser Herausforderung bestand das Sprint Team aus Klimaexperten, Entwicklern, Marketeer und uns als Behavioural Design Experten. Spannend an diesem Sprint war vor allem das hybride Set-up. Mit Hilfe von digitalen Whiteboards wie Miro ist es jedoch möglich, alle Teilnehmer:innen im Sprint komplett mitzunehmen und die Übungen auch völlig remote durchzuführen. Das vorerst skeptische Team war im Anschluss einstimmig davon überzeugt, dass ein Design Sprint nicht nur vor Ort Spaß macht, sondern auch remote erfolgreich umgesetzt werden kann - mit zielführenden Ergebnissen.
Auch in diesem Design Sprint ist, wie so oft, das User Testing die Phase, in der man am meisten über sein eigenes Produkt lernt. In den ersten beiden Design Sprint Tagen haben wir hart an der Umsetzung eines Klima-Scores und dazugehörigen Challenges gearbeitet. Hier steckte jedoch der Teufel im Detail. Den Nutzern und Nutzerinnen waren die Metriken, wie sie ihr “Klima-Level” beinflussen können, noch nicht ganz klar. Aus diesem Grund haben wir uns als Team dazu entschieden, einen dedizierten Sprint, ausschließlich für die Ausarbeitung der Gamification Mechaniken, durchzuführen. Neben dem Score mussten wir jedoch ein extrem wichtiges Grundkonzept im Test prüfen, und zwar das Zusammenspiel zwischen Führungspersonal und Mitarbeitern auf der Planted Platform. Unser Konzept wurde glücklicherweise von allen Testern verstanden und extrem positiv kommentiert. Da sich das Ganze noch in der Entwicklung befindet, dürfen wir hier jedoch noch nicht zuviel verraten. Seid jedoch gespannt!
Nach dem Sprint haben wir sowohl die wichtigsten Screens, sowohl für die Mitarbeiter-App als auch den Kern des Dashboards für Führungskräfte, gestalten können. Glücklicherweise machen es Design-Tools wie Figma extrem einfach, auch Online-User-Tests durchzuführen.
Wenn du mehr über unsere Design Sprints erfahren willst, melde dich gerne bei uns. Wir geben dir kostenlos Einblick hinter die Kulissen und zeigen dir konkret, wie ein Design Sprint mit deinem Team aussehen könnte.
